Weihnachten zwischen Nachhaltigkeit und Tradition

„Ja“, zur Müllvermeidung, „Nein“ zum veganen Festtagsbraten - Ergebnisse der Kantar-Studie „O Du Nachhaltige“
13 Dezember 2023
Nachhaltige Weihnachten
Foto Jan-Marc Bäumler
Jan-Marc
Bäumler

Client Director - Innovation & Commerce

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  • Kantar-Studie „O Du Nachhaltige“ zeigt für Weihnachtszeit geringere Bereitschaft der Befragten zu nachhaltigem Verhalten
  • Nachhaltige Optionen stehen im Kontrast zum Genussbedürfnis der Konsumentinnen und Konsumenten und werden als zu teuer und zeitaufwändig empfunden
  • Bereitschaft zur Müllvermeidung grundsätzlich vorhanden, vegane Essensalternativen werden klar abgelehnt

Die Kantar-Studie „O Du Nachhaltige“ stellt die Ergebnisse einer deutschlandweiten Befragung zu nachhaltigem Konsum in der Weihnachtszeit vor. Die zentrale Erkenntnis der Studie: Verbraucherinnen und Verbraucher nehmen in der Weihnachtszeit weniger extreme Positionen gegenüber Nachhaltigkeit ein, die Bereitschaft, Kompromisse gegenüber der eigenen Überzeugung einzugehen, steigt. So verkleinert sich die Gruppe der bereits nachhaltig handelnden Menschen von 28% auf 18%, zugleich sinkt auch die Zahl der desinteressierten oder gar nachhaltigkeitsskeptischen Personen von 20% auf 13% ab.

Klassischer Festtagsbraten für viele unverzichtbar

Die Studie zeigt deutlich, dass die Offenheit für nachhaltigen Konsum beim Essen weit weniger ausgeprägt ist als bei der Dekoration der Wohnung oder dem Erwerb von Geschenken. Für eine Mehrheit gehört der klassische Festtagsbraten zum Weihnachtsfest einfach dazu. Auf kaum etwas freuen sich die Deutschen an Weihnachten offenbar mehr als auf das gemeinsame Mahl mit der Familie. Mit 35% rangiert gutes Essen sogar noch vor dem Besuch der Familie oder der Gemütlichkeit (jeweils 32%). Da die Zeit mit der Familie ohnehin knapp bemessen und damit für die Menschen besonders kostbar ist, lehnt eine Mehrheit an Weihnachten außerdem zeitintensivere Bahnreisen gegenüber einer kürzeren Autofahrt ab. Die enorme Bedeutung des familiären Beisammenseins zeigt sich auch daran, dass die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer mehrheitlich gerne bereit sind, ihr Geld für Geschenke auszugeben – allerdings nicht für gemeinnützige Zwecke. Dies hängt damit zusammen, dass Weihnachten ohnehin schon als besonders teuer empfunden wird – zusätzliche Spenden an karitative Einrichtungen sind deshalb für viele nicht vorstellbar.

Starkes Bewusstsein für Ressourcenverbrauch in der Weihnachtszeit

Allerdings zeigt die Studie auch ein starkes Bewusstsein für den hohen Ressourcenverbrauch in der Weihnachtszeit und eine grundsätzlich vorhandene Bereitschaft, Materialien einzusparen. So konnten sich Studienteilnehmer*innen durchaus vorstellen, Geschenkpapier wiederzuverwenden oder auf vermeidbaren Verpackungsmüll zu verzichten. Zudem ist es für viele Menschen denkbar, Geschenke vor Ort zu erwerben, oder sogar selbst zu basteln. Auch Weihnachtsbaumdekoration aus natürlichen Materialien stößt bei vielen Teilnehmer*innen auf grundsätzliche Zustimmung, wobei der erhöhte Besorgungsaufwand Menschen an der Umsetzung hindert.

Jan-Marc Bäumler, Client Director – Innovation & Commerce in der Insights Division von Kantar, kommentiert die Ergebnisse folgendermaßen:„Trotz des allgemein gestiegenen Bewusstseins für Nachhaltigkeit, zeigen unsere Daten, dass das Weihnachtsfest für viele momentan noch im Konflikt zu nachhaltigem Verhalten steht. Nachhaltige Optionen werden zu häufig als kostspielig und zeitaufwendig wahrgenommen, dazu kommt das traditionelle Genussbedürfnis. Während Müllvermeidung für viele Menschen auch in der Weihnachtszeit hohe Priorität genießt, ist die Akzeptanz für vegane Speisen deutlich reduziert. Unternehmen sollten an diesem Punkt ansetzen und überlegen, wie sie Bedürfnisse und Angebot näher zusammenbringen können. Wer hier geeignete Maßnahmen umsetzt, wird sich einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil verschaffen können.“

Die globale Nachhaltigkeitsstudie „Sustainability Sector Index 2023“ von Kantar bietet weiterführende Inhalte zum Thema Nachhaltigkeit und was diese den Menschen bedeutet und welche Chancen sich daraus für Unternehmen ergeben.

Zur Studie

Für die Studie „O Du Nachhaltige“ wurden zwischen dem 13. und 15. November insgesamt 300 in Deutschland lebende Personen zwischen 18 und 69 Jahren befragt. Je ein Drittel der Personen war zwischen 18 und 29, 30 und 49 sowie 50 und 69 Jahren alt. Zu je 50% wurden Männer und Frauen befragt. Die Befragung liefert einen profunden Einblick in die Überzeugungen der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer, ist allerdings nicht repräsentativ für die Gesamtgesellschaft.

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Studie: Nachhaltigkeit aus Verbrauchersicht

Erfahren Sie mehr über unsere weltweite Nachhaltigkeitsstudie, für die 26.000 Personen in 24 Ländern zu unterschiedlichen Branchen befragt wurden.
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